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Pfarrei St. Peter u. Paul

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Kirchenchor - Vereinsausflüge

Tagesausflug des Kirchenchores nach Kassel, der einstigen Residenzstadt der Hessischen Landgrafen

Besetzt mit 34 Personen aus Wirtheim und Umgebung startete ein Reisebus am letzten Augustsonntag nach Kassel, der einstigen Residenzstadt der Landgrafen von Hessen. Gelöst und gut aufgelegt begrüßte Hans Wagner in seiner unnachahmlichen und ihm eigenen Art die Teilnehmer. So waren alle schon irgendwie erwartungsvoll auf den Tag eingestimmt, nachdem auch noch ein Frühstückbuffet in einem Landgasthof in Aua (Nähe Bad Hersfeld) angekündigt war.

Auf der Fahrt zum Ziel informierte das Chormitglied, Frau Prof. Maria Wagner, die lange Zeit mit ihren Eltern in Kassel gewohnt hat, über Geschichte, wirtschaftliche Situation, sowie über Eigenheiten und Lebensgewohnheiten der Bewohner. Interessant deren Unterscheidung in „Kasseler“, „Kasselaner“ und „Kasseläner“. So sind Eltern mit Kindern, die einfach nur in Kassel wohnen und ihrem Beruf nachgehen „Kasseler“. Kinder aber, die in Kassel geboren, deren Eltern jedoch aus einer anderen Region stammen, heißen „Kasselaner“. Kinder schließlich, die wie ihre Eltern und Großeltern, in Kassel geboren sind, bezeichnet man als „Kasseläner“, die echten ‚Ureinwohner’ also.
Zum schrecklichsten Ereignis der Stadtgeschichte zählt der 22.Oktober 1943, als bei einem Luftangriff die Innenstadt in Schutt und Asche gelegt wurde. Mehr als 10 000 Menschen verloren an diesem Abend auf schrecklichste Weise ihr Leben. Die Altstadt, die hauptsächlich aus Fachwerkbauten bestand, wurde wie durch einen Feuersturm vollständig zerstört.

Am Eingang des barocken Orangerieschlosses mit dem weitläufigen Park der Karlsaue, erwartete uns Elly Kobler, eine gut informierte Stadtführerin, die zufälligerweise dasselbe „Backfischaquarium“ (Gymnasium) besucht hat, wie unser ehemaliges ‚Kasseler’ Chormitglied. Sie begleitete uns in den folgenden 2 Stunden und wies auf die denkwürdigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt hin. Sie konnte auch auf Anhieb das Kasseler Wörtchen sagen, mit dem man echte Kasseläner indentifizieren kann: „Ich will dir was schessen und Schess sprechen“.

Durch den Anschluß Kassels an das Königreich Preußen während der 2. Hälfte des 19. Jh., erlebte die Stadt eine lebhafte industrielle Entwicklung. Hierbei sind insbesondere die Henschelwerke zu erwähnen, welche europaweit Lokomotiven, LKW’s und Omnibusse produzierte.
Kassel ist aber auch als ‚Brüder-Grimm-Stadt’ sehr bekannt. Sie lebten seit 1805 hier und sammelten alle Kinder-Erzählungen, die sie von Dorothea Bruckner, die in Niederzweren lebte, übernahmen und als erste niederschrieben.
Kassel hat auch Bedeutung als Kunst- und Museumsstadt gewonnen. Seit 1955 präsentiert sie alle 5 Jahre unter dem Namen ‚documenta’ die aktuellen Tendenzen der Gegenwartskunst. Die diesjährige 13. Ausstellung lief vom 9.Juni – 16. September.
Der wichtigste Besichtigungungsort aber war das Herkulesdenkmal, das markanteste Wahrzeichen der Stadt auf dem Gipfel des Karlsberges. Von hier aus genießt man einen herrlichen Blick auf die Stadtsiedlung. Von einer Aussichtsplattform aus erhebt sich das 71 m hohe Denkmal, gekrönt von der mächtig wirkenden Herkulesstatue. Gespannt erwartete man am Nachmittag gegen 15,45 Uhr das Schauspiel, wie etwa 120 Kubikmeter Wasser über die 1,5 km lange Kaskadenanlage unterhalb des Denkmals sich ergießen und schließlich eine 50 m hohe Fontäne am Fuße des Karlsberges durch eigenes Gefälle die Wucht des Wassers sichtbar macht.

Insgesamt gesehen war der Tag sehr erlebnisreich, vom Vorstandsteam gut vorbereitet und bedacht. Im Gasthof Schmitt in Neuhof-Opperz klang der Tag bei angeregter Unterhaltung aus.
Gegen 21 Uhr schließlich traf man wieder in Wirtheim ein.

 

Herr,
mache mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,


Dass ich liebe, wo man hasst,


Dass ich verzeihe, wo man beleidigt,


Dass ich verbinde, wo Streit ist.

Heiliger Franziskus