Im Jahre 1571 wird eine kleinere Kirche in Simmershausen erwähnt. Unter Bischof Julius Echter wird nach der Pfarreigründung 1609 mit einem Neubau begonnen. Am 05. Aug. 1612 wird die neue Kirche eingeweiht und 1613 (Steinmetzzeichen an den Portalen) fertig gestellt. Unter Pfarrer Johann Georg Abel wird 1681 eine Empore eingebaut und 1684 von ihm ein neuer barocker Hochaltar gestiftet, der leider 1888 abgebaut wurde. Die beiden Seitenaltäre kamen 1749 in die Kirche. Der Kilianaltar (links) ist ein Werk des großen Meisters Johann Joseph Keßler (Simmershausen). Der rechte Seitenaltar zeigt in der Mitte eine Figur der Immaculata aus neuerer Zeit. Assistenzfiguren sind der Hl Josef mit Jesuskind und der Hl. Hubertus mit Hirsch und Kreuz im Geweih. Im Auszug ist der Hl. Rochus als Pilger mit Hund, Brot und einem kleinen, die Pestbeulen zeigenden Engel dargestellt. Ein Taufstein mit der Jahreszahl 1579 steht links neben dem Kilianaltar. Die vorhandene Orgel mit barockem Prospekt aus dem Jahre 1747 von Johann Eckarts (Empfertshausen) kam 1885 in die Kirche. Renovierung und Ausbau der Orgel 1962 und 1973. Der alte Kirchturm wurde 1888 teilweise abgerissen und bekam seine heutige Gestalt. Ein neuer, neugotischer Hochaltar wurde 1889 aufgestellt. (Link, Würzburg)
Unter Pfarrer Johannes Golbach wurde 1905 die Kirche renoviert (Kirchendecke, Versetzung der Emporentreppe, Rückversetzung der Orgel). Auf Anweisung des Bischofs von Fulda wurde am 24. Juni 1955 der heutige Hochaltar geweiht. Die Arbeiten wurden in der Werkstatt des Schreiners Gustav Fleck in Simmershausen ausgeführt. Mittelpunkt des heutigen Hochaltars ist ein großes Kreuz (um 1650/1700?). Die beiden Assistenzfiguren zeigen die Gottesmutter und den Evangelisten Johannes. Der Volksaltar wurde nach der Liturgiereform (1970) aufgestellt.
Der Kreuzweg, Holzreliefs aus dem Jahre 1976, sind Arbeiten von Rudolf Fleck.
Die Figuren in unserer Kirche:Spätgotische Holzplastik Anna selbdritt /eine gotische Figur der Hl. Ottilia mit Buch und Augenpaar/
eine kleine Strahlenmadonna (alte Kanzelfigur) / Hl. Elisabeth und Hl. Bonifatius um 1900 / Hl. Wendelin, Ölbild hinter Glas 19.Jahrhundert
Barocke Holzplastik des Auferstandenen (in der Osterzeit).
Neben dem Seitenportal ein Grabstein aus dem 16. Jahrhundert.Eine kleine Sakramentsnische/Sakramenthaus/Tabernakel befindet sich neben dem Treppenaufgang rechts in der Friedhofsmauer (wahrscheinlich aus der alten Kirche von 1571?). Im Glockenturm sind vier Glocken mit den Schlagtönen as, b, c, d mit einem Gesamtgewicht von 28 Zentnern.
Eine umfangreiche Innen- und Außenrenovierung der Kirche erfolgte in den letzten Jahren, dabei wurden die historisch bedeutsamen Verzierungen der Kirchenfenster und die Kreuze der ehemaligen Apostelleuchten, soweit noch vorhanden (2009), wiederhergestellt und in den Originalzustand gebracht.
Vierzehnheiligenwallfahrt
Die so genannte Rhönwallfahrt geht auf ein Gelöbnis in der Pestzeit 1635 und der Hungersnot 1637 zurück und beginnt traditionell immer am Sonntag vor Christi Himmelfahrt mit einem Gottesdienst auf dem Vorplatz der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer zu Simmershausen.
Anschließend starten die ca. 500 Wallfahrer zur ersten Etappe nach Nordheim vor der Rhön (ca. 25 km). Am Montagmorgen bricht die Pilgergruppe dann zu einer über 40 km langen Tagesetappe von Nordheim durch das Grabfeld nach Alsleben auf. Ebenfalls über 40 km lang ist am Dienstag der Weg nach Altenbanz. Die letzte Etappe führt am Mittwoch über Kloster Banz zur Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen, wo man um die Mittagszeit feierlich in die Balthasar-Neumann-Basilika der 14 Nothelfer einziehen und am Abend ein Pilgerhochamt mit einer Lichterprozession als Höhepunkt der Wallfahrt erleben wird. Am Himmelfahrtstag wird nach einem weiteren Gottesdienst die Wallfahrt mit dem feierlichen Auszug aus der Basilika beendet.
© St. Johannes d. Täufer, Hilders-Simmershausen