Schönstatt-Zentrum Dietsershausen

Pilgerwege des Alltags - geistliches Begrüßungsgeschenk für Bischof Dr. Gerber

Schönstattfamilie im Gebet für Bischof und Bistum

Im Schönstatt-Heiligtum in Dietershausen steht auf dem rechten Seitenschränkchen ein Rucksack und es liegen Zettelblöckchen aus: „Mein Pilgerweg heute für unseren Bischof Michael und das Bistum Fulda“. Eine Initiative der Fuldaer Schönstatt-Bewegung. Sie laden Freunde und Bekannte ein, in „Gnadenkapital“ für den neuen Bischof zu investieren und Kirche als lebendiges Miteinander zu leben, als Leib Christi konkret, wo kein Glied ohne das andere kann, wo wir füreinander da sind und zusammen durch das Leben pilgern - "Im Bund mit DIR" - vom Gott des Lebens geführt.

Jemand meinte mit Blick auf diese Einladung schmunzelnd: „Ja, wir haben jetzt eine neue Dampflok im Bistum und unsere Aufgabe: sie befeuern mit unserem Gebet, damit das Feuer des Heiligen Geistes in ihr brennt!“

Die Zettel mit den Gebeten und geistlichen Gaben werden im Rucksack gesammelt und am 25. August 2019, am Abend des Kapellchenfest, Bischof Gerber überreicht.

Schönstatt-Bewegung begleitet Bischof Dr. Gerber bei seinem Start im Bistum Fulda

Freitag, 29.3.2019 - Abend der Versöhnung

Für die Schönstattjugend im Bistum Fulda beginnt das Wochenende mit dem neuen Bischof bereits am Freitagabend. Während der Bischof mit der noch kleinen Pilgergruppe, die an diesem Tag schon unterwegs war, beim Abendessen ist, richten wir in der Pfarrkirche von Blankenau in froher Erwartung und Spannung alles für den Abend der Versöhnung her.

 

Bis 20.00 Uhr strahlt das Innere der Kirche in warmem Licht, die Band ist startklar, einige Stationen für die stille Zeit sind aufgebaut – und vor allem ist die Kirche gut gefüllt mit Menschen.

Unser Eindruck an diesem Abend ist, dass der Bischof als Freund der Jugend kommt, dass er sich schon auf sie gefreut und sie „erwartet“ hat, wie er selbst sagt. Er möchte gemeinsam mit der Jugend dieses Wochenende und seinen Start im Bistum mit dem Zentralsten unseres Glaubens beginnen: In der Anbetung des Herrn.

 

Als Einstimmung in die Zeit der Stille gibt uns Bischof Michael in Bezug auf das Gleichnis vom verlorenen Sohn folgende Impulse mit:

·         Wo ist mir in meinem Leben schon etwas ermöglicht worden, konnte ich sozusagen „losziehen“, mich ausprobieren?

·         Wo ist bei mir etwas „gekippt“ oder ist vielleicht gerade am Kippen?

·         Wo habe ich das Gefühl, zu kurz gekommen zu sein?

·         Wonach hat meine Seele Hunger?

 

Nun beginnt eine intensive Zeit des Gebetes, der Anbetung, des Verweilens an Stationen, die zum Nachdenken anregen und Impulse geben. Auch die Schriftrolle ist an diesem Abend in der Kirche und viele Menschen unterschreiben mit ihrem Namen als Zeichen dafür, dass sie die Geschichte Gottes heute weiterschreiben wollen. Während der ganzen Zeit stehen der Bischof und mehrere Priester zum Gespräch und zum Spenden des Bußsakramentes zur Verfügung.

Nach etwas mehr als zwei Stunden in einer dichten Gebetsatmosphäre beschließen wir den Abend in der Kirche mit dem eucharistischen Segen.

 

Anschließend überrascht uns die Pfarrgemeinde von Blankenau mit einem wunderbaren und liebevoll hergerichteten „Mitternachtsbuffet“. Der Raum ist gesteckt voll mit fröhlichen Menschen und noch lange gibt es Gespräche miteinander in einer Atmosphäre, als hätten wir uns schon immer gekannt. Wir erleben uns als große Familie der Kirche. Und der Bischof ist mitten drin!

 

Samstag, 30.3.2019 – Pilgern mit dem Bischof

Nach einer ziemlich kurzen Nacht erwarten wir am nächsten Tag den Bischof im Wallfahrtsort Kleinheiligkreuz. Als die Pilgergruppe von Blankenau eintrifft, beginnen wir den „offiziellen“  Pilgerweg an diesem Wallfahrtsort – allerdings vor der Kirche, weil die kleine Wallfahrtskirche die inzwischen  rund 600 Menschen, die mitpilgern möchten, schon längst nicht mehr fassen kann.

Ab Kleinheiligkreuz begleitet eine Nachbildung des WJT-Kreuzes unsere Pilgergruppe. Bischof Michael und Jugendliche tragen es als erste der Pilgergruppe voran, dann wechseln sich die Pilger auf der rund 15 km langen Strecke bis Fulda mit dem Tragen des Kreuzes ab.

Auf dem Weg gibt es immer wieder Gebetsstationen, Impulse, Zeiten der Stille – aber auch viel Zeit, in der man die Möglichkeit hat, mit dem Bischof und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Viele Schönstätter aus verschiedenen Bistümern nehmen am Pilgerweg teil und die ganze Menschenmenge ist durchzogen von Schönstattfahnen und –tüchern. Wir erleben uns als große Schönstattfamilie, auch wenn wir uns zum Teil vorher nicht gekannt haben.

In Haimbach gestaltet die SchönstattMJF aus dem Bistum Freiburg den Gebetsimpuls mit bewegenden persönlichen Zeugnissen, was ihnen der Glaube bedeutet und warum sie sich in der kirchlichen Jugendarbeit engagieren. Inzwischen ist die Pilgergruppe auf ca. 1000 Personen angewachsen und von Haimbach aus ziehen wir mit Liedern und Gebeten bis zu unserem Ziel: dem Fuldaer Dom. Nach dem Einzug in die Bonifatiusgruft endet der Pilgerweg mit einem Gebet im Dom. Jetzt gibt es ein wohlverdientes Abendessen für die hungrigen Pilger im Garten des Priesterseminars.

 

Nach der kleinen Rast und Stärkung geht es um 20.00 Uhr schon wieder im Dom mit der Jugendvigil weiter. Als wir den Dom betreten, staunen wir: So haben wir ihn noch nie gesehen! Er ist mit einer professionellen Lichttechnik in warmen Farben ausgeleuchtet, in allen Seitenkapellen und Nischen sind von verschiedenen Jugendverbänden Stationen mit Impulsen aufgebaut. Als SchönstattMJF haben wir eine Station zur Tauferinnerung/Tauferneuerung aufgetragen bekommen und wir dürfen uns in der Johanneskapelle – direkt beim Grab von Bischof Bolte – ausbreiten. Das MTA-Bild und der Krug aus dem Heiligtum in Dietershausen fehlen bei unserer Station natürlich nicht.

Die Vigil wird musikalisch in wunderbarer Weise vom Jugendkathedralchor gestaltet. Ein besonderer Höhepunkt ist der feierliche Einzug des WJT-Kreuzes: Bis in die Mitte des Domes zieht ihm der Bischof entgegen und begleitet es dann vor in den Altarraum, wo es zur Kreuzverehrung aufgestellt wird.

Nach einem ersten gemeinsamen Teil mit Zeugnissen von Jugendlichen, Gebeten, Worten aus der Hl. Schrift und einer Ansprache von Frère Timothée aus Taizé beginnt der zweite, „offene“ Teil: Während der Jugendkathedralchor mit ruhigen Lieder die für eine schöne Gebetsatmosphäre sorgt, können die Menschen, die sich im Dom versammelt haben, die verschiedenen Stationen im Dom besuchen, vor dem Allerheiligsten verweilen, das Kreuz verehren. Viele Priester – auch der Bischof stehen zum Gespräch und zur Beichte bereit und das Angebot wird gut angenommen. Nach mehr als zwei Stunden endet dieser beeindruckende Abend mit einem gemeinsamen Abschlussgebet.


Sr. M. Kerstin Ruh

Schönstatt-Bewegung im Bistum Fulda


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