„ Richtet euch auf und erhebt eure Häupter,
denn eure Erlösung ist nahe!“ (Lk 21,28)
Liebe Schwestern und Brüder im Herrn,
wenn Sie dieses Heft in den Händen halten, ist Adventszeit, Zeit der Erwartung und des Wartens und auch Zeit zum Tätig-werden.
Seit 1. Juli 2023 bin ich Ihr Pfarrer für die Pfarrgemeinden Zum göttlichen Erlöser (Witzenhausen), St. Bonifatius (Bad Sooden-Allendorf) und St. Joseph (Hebenshausen).
Vielen Dank für die herzliche Aufnahme und die vielfältige Unterstützung bei meiner Ankunft hier im Werra-Meißner-Kreis.
Mit dem 1. Advent beginnt ein neues Kirchenjahr und damit auch ein neuer Abschnitt auf dem gemeinsamen Weg unserer Gemeinden.
Was uns verbinden und tragen kann ist der Halt und die Orientierung an unserem dreifaltigen Gott, dem Vater, der alles schuf, dem Sohn, der für uns Mensch geworden ist und dem Geist, unserem Beistand.
Wir warten auf die Ankunft von Jesus Christus, wahrscheinlich denken die meisten von uns dabei zuerst an die Geburt des Gottessohnes an Weihnachten, ich auch. Advent ist daher eine Zeit der Vorbereitung auf dieses Fest der Familie mit Plätzchen backen, Geschenke kaufen und vielen Aktivitäten.
Die in der Überschrift zitierte Bibelstelle im Lukas-Evangelium nimmt Bezug auf das zweite und endgültige Kommen von Christus. Wir alle wissen oder ahnen, dass diese Welt in aller Schönheit und Unvollkommenheit nicht ewig sein wird, nicht als Ganzes und nicht für jeden ganz persönlich. »Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein… Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.“ (Lk 21,25) Jesus blickt hier in die Zukunft, seine eigene, oder ist es schon eine Beschreibung unserer Gegenwart?
Zu allen Zeiten haben Menschen diese Worte auf ihre je eigene Situation bezogen, aber „ihr kennt weder die Zeit noch die Stunde, in der der Menschensohn kommt“ heißt es an anderer Stelle. In unserer Gegenwart sind es die Naturkatastrophen und Kriege, von denen wir täglich lesen und hören oder selbst betroffen sind. Auch unsere Kirche erlebt eine tiefgreifende Veränderung, die jeden betrifft. Wenn weniger als 50% der Menschen in Deutschland sich zum christlichen Glauben bekennen, hat das nicht nur Auswirkungen auf die Kirche selbst, sondern auf die Gesellschaft als Ganzes.
Sagt nun Christus, wendet euch ab und vergrabt euch in den Erinnerungen? Nein, richtet euch auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe. Warten auf Christus bedeutet nicht untätig sein, sondern dort, wo Gott jeden von uns hingestellt hat, mit unseren Grenzen, Fähigkeiten und Talenten tätig zu werden.
Wer sein Haupt erhebt, sieht den Menschen an seiner Seite oder auch die in fernen Ländern. Immerhin wurde Gott in Bethlehem geboren. Das verbindet uns Menschen im Glauben über große Entfernungen und Völker hinweg. Gott wird geboren als Jude und weitet sein Erlösungswerk auf alle Völker aus, beginnend mit dem auserwählten Volk.
Was hat das alles nun mit Weihnachten zu tun?
Die Geburt ist der Anfang. Als kleines hilfloses Baby wird Gott Mensch. Maria und Joseph leisten zunächst nichts Übermenschliches, sie sind für ihr Kind da. Mit allen Sorgen und Nöten, die Eltern überall haben, mit all der Not in einem besetzten Land und als Familie auf der Flucht. Sie halten zusammen.
Für mich steht viel zu wenig beschrieben, wie sich Maria und Joseph über die ersten Schritte und Worte des Jesuskindes gefreut haben. Eltern kennen das. Erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe. Also machen auch wir uns auf den Weg, als Gemeinschaft der Kirche und Pfarrgemeinden in eine Zukunft mit Gott, die wir gestalten können. Als Familie und Freunde, die zusammen unterwegs sind und sich stützen. Plätzchen backen und Geschenke kaufen gehören dazu, wie der Weihnachtsbaum und das Lied „Stille Nacht“ am Heiligen Abend. So wünsche ich uns allen eine besinnliche Adventszeit in der Vorfreude auf Weihnachten, sowie Zuversicht und Tatkraft für ein neues und gesegnetes Jahr 2024.
Ihr Pfarrer Simon Graef
Gleichbleibende Gottesdienste in unserer Gemeinde
Sonntag
gerade Monate Sonntag 10.30 Uhr
ungerade Monate: Sonntag 09.00 Uhr
Mittwoch
18.00 Uhr Heilige Messe
Bitte Info beachten
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