Finanz- und Leistungsübersicht des Bistums Fulda - Stand 2014.
In der Natur dürfen wir derzeit beobachten, wie alles wieder aufblüht und zum Leben erwacht.
Ein Schauspiel, das uns von Jahr zu Jahr immer wieder neu erfreut.
Beim letzten "Abend der Versöhnung" in der Fastenzeit wurde in der Rommerzer Pfarrkirche an einer Station dazu eingeladen, sich anhand zweier Bibelstellen mit dem Thema "Wachsen und Reifen" auseinander zu setzen. Anschließend war man dazu eingeladen, eine Blumenzwiebel zu pflanzen und damit vielleicht einen persönlichen Wunsch zu verbinden.
Mittlerweile sind die Zwiebeln ausgetrieben; neues Leben ist entstanden. Der Vorgang des Wachsens wird sich fortsetzen, bis wir uns irgendwann an der farbigen Pracht der Blüten erfreuen können.
Dieses anrührende Schauspiel zeigt uns: aus vermeintlich Leblosem kann durch die Kraft der von Gott geschaffenen Natur neues Leben entstehen. Ein Vorgang mit hoher Symbolkraft.
Versuchen wir doch, diesen natürlichen Vorgang auf unser Leben und auf unseren Glauben zu übertragen.
Entdecken wir die Gaben, die Gott in uns zum Wachsen bringen möchte.
Fragen wir nach den Voraussetzungen, die gutes Wachsen und Reifen ermöglichen. Spüren wir unsere persönlichen Quellen auf.
Ein andermal lehrte er wieder am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen:
Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
Denkansätze zu den Schlüsselbegriffen
Sämann | Gott, der das Leben weitergibt; der Lebensspender; der Geber aller guten Gaben |
Samen | Jeder einzelne Mensch: Begabungen, Fähigkeiten, Möglichkeiten, die sich im Leben bieten; das Wort Gottes; der Glaube |
Acker | Die Lebenswelt; unser Lebensumfeld; das Leben als Ganzes von Geburt bis Tod |
Weg | Nicht ergriffene Möglichkeiten; vertane Chancen |
Vögel | Personen, die einem die Hoffnung nehmen |
Steiniger Boden | mühsame Lebensstrecke; wenn einem Steine in den Weg gelegt werden; flüchtige Bekanntschaften ohne Dauer; schnell verebbende Begeisterung; Hoffnungslosigkeit; keine Perspektiven mehr |
Dornen | Den Sticheleien Anderer ausgesetzt sein: Mobbing; Verfolgung, Ausgrenzung, Vertreibung erfahren |
Fruchtbarer Boden | Lebensförderndes Umfeld; Familie und Freunde, die Geborgenheit vermitteln und Raum für Leben und Wachstum bieten |
Reiche Frucht | Erfolge im Leben; Glück; Glaube, Hoffnung, Liebe; Werke der Nächstenliebe |
Mögliche Kernaussage
Das Gleichnis als Mutmachgeschichte; auch wenn im Leben vieles nicht gelingt: Gib nie auf – jeder Mensch kann sein Glück finden. Letztlich geht immer etwas von dem auf, was ausgesät wurde. Das „30 -, 60 -, hundertfach weist darauf hin, dass der Ertrag über das Erwartete hinausgeht und für allen Verlust entschädigt – und damit ein großes himmlisches Geschenk ist, das alle kleinmütigen Vorstellungen übertrifft.
Gleichnis-Auslegung des Theologen Andreas Gruber www.religruber.de
© Mariae Himmelfahrt, Rommerz