Der von außen graue Natursteinbau überrascht innen mit
Farbe, Licht und schönen Formen. Eine stille, zum Nachdenken anregende
Atmosphäre umfängt den Betrachter. Sechs mächtige Säulen teilen den Raum
in zwei Seitenschiffe und ein Mittelschiff. Aus den angedeuteten Säulen
auf der Seite heraus schwingt sich das Kreuzgewölbe zum Dachgewölbe.
Dazwischen, immer wieder in feiner Filigranarbeit, Blumengebinde und
Sonnenstrahlen. In den Wurzeln der Blumen entdeckt man hin und wieder
Gesichter, die an Kobolde oder Zwerge erinnern.
Der Blick geht dann zunächst in den Altarraum mit seinem
Strahlengewölbe. Ins Auge fallen die drei bunten Glasfenster mit ihrer
Farbenbracht, die besonders schön bei aufgehender Sonne leuchten. Die
Fenster sind aus den Jahren der Errichtung der Kirche. Im mittleren
Fenster ist Maria mit Kind, die Kirchenpatronin, links der heilige
Petrus mit Buch und Schlüssel und rechts der heilige Johannes
dargestellt.
Der Hochaltar birgt links und rechts ältere
Holzreliefs mit der Darstellung der "Verkündigung Mariens" und der
"Geburt Jesu". Der Aufbau des Hochaltars, die beiden hölzernen
Seitenaltäre, der Zelebrationsaltar sowie der Ambo sind neugotische
Schnitzereien von Fritz Junk aus Laugendorf bei Flieden aus dem Jahr
1985. An den Dreiviertelsäulen am Chorraum stehen lebensgroße
Darstellungen vom Herz-Jesu und dem Herz-Mariens aus Steinguss.
Der Betrachter wendet sich nun den beiden Seitenaltären zu. Links der
Mutter-Gottes-Altar mit dem Gnadenbild "Maria mit dem Kind". Es ist eine
wunderschöne spätgotische Holzplastik, die früher Ziel vieler Wallfahrten
war. Die beiden Assistenzfiguren stellen den heiligen Wendelinus und
den heiligen Valentinus dar. Das Fresko über dem Seitenaltar wurde 1985
von Gerhard Friedrich Ester aus Garmisch-Partenkirchen geschaffen. Es
zeigt die frühere Wallfahrtskirche mit dem Gnadenbild und den vier
Kardinälen, die 1451 einen Ablassbrief für die Rückerser Kirche
ausgestellt haben.
Am rechten Seitenaltar steht in der Mitte eine Figur des
heiligen Josef, eine Holzfigur aus der Zeit der Erbauung der Kirche.
Daneben als Assistenzfiguren die heilige Elisabeth und der heilige
Bonifatius, die Patrone der Diözese Fulda. Alle vier Assistenzfiguren
sind Arbeiten des Holzschnitzers Fritz Junk. Das Fresko über dem
Seitenaltar zeigt die Krönung Mariens und wurde bei der Restaurierung
der Kirche in 1985 freigelegt. Neben dem Josefsaltar
befindet sich in einer Vitrine ein Holzbuch aus dem Jahr 1987, welches
als Unikat in seiner höchst ungewöhnlichen Art die Kirchenchronik von
Rückers darstellt. Helmut Krack aus dem Ortsteil Keutzelbuch schuf
dieses künstlerische Werk auf 13 Buchenholztafeln mit geschnitzten
Texten und Bildern. An den beiden Seitenwänden,
wo früher Beichtstühle waren, sieht man rechts eine Kreuzigungsgruppe
(Jesus am Kreuz mit Maria und Johannes) und links eine Darstellung "und
sie gingen nach Nazareth hinab" - Maria, Josef und der 12 Jahre alte
Jesus (Schnitzerei von Fritz Junk aus dem Jahr 1991).
An der linken Seitenwand hängt ein großes Holzkruzifix,
das sich früher im Chorraum befand. An den Seitenwänden entlang, kann
man die 14 Stationsbilder des Kreuzwegs betrachten, in einfachem
schlichten Bauernbarock aus dem Jahr 1754. Unter der Empore steht der
runde Taufstein, der mit neugotischem Blendwerk verziert ist und mit
einem schönen Holzdeckel mit der Darstellung der Taufe Jesu abschließt.
Auf der anderen Seite ist eine Darstellung des heiligen Antonius mit dem
Jesuskind zu sehen. Geht der Besucher hinauf zur
Empore, so findet er dort die Orgel mit 18 Registern aus dem Jahr 1974.
Sie wurde 2013 aufwändig renoviert. Das Orgelgehäuse ist in sieben
Flachfeldern aufgeteilt und mit neugotischen Ornamenten verziert. Von
hier kann man nochmals die Kirche in ihrer Schönheit auf sich wirken
lassen.
Bis 2020 war die Kirche die Pfarrkirche der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Rückers, nun ist sie eine Filialkirche der Pfarrei Christkönig Flieden.