Finanz- und Leistungsübersicht des Bistums Fulda - Stand 2014.
Eine Orgel zu spielen, bedarf nicht nur eines besonderen musikalischen Talents, sondern auch einer Menge zeitintensiver Übung. In Rommerz gibt es gleich drei junge Musiker, die das Spielen an der Orgel für sich als Berufung entdeckt haben.
Am Pfingstmontag begeisterten die drei Rommerzer Nachwuchsorganisten Jonas Fischer (15), Niklas Jahn (16) und Marcel Jahn (18) mit einem Konzert, welches aus Anlass der vollendeten Renovierung der Orgel sowie der Kirche veranstaltet wurde.
In drei Einzelblöcken brachten sie anspruchsvolle Orgelwerke zum Besten.
Den Anfang machte Jonas Fischer. Mit seinen 15 Jahren ist er nicht nur der jüngste der drei Organisten, sondern auch der derzeit jüngste Schüler am Kirchenmusikalischen Institut in Fulda. Dort hat er im September 2012 die C-Ausbildung zum Organisten und Chorleiter im Nebenamt begonnen. Bereits mit 11 Jahren spielte er die Orgel zu Gottesdiensten in Rommerz und Neuhof.
Im Konzert präsentierte er eine Toccata in G-Dur des französischen Komponisten Théodore Dubois, einem dreiteiligen Stück aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Mit dem nächsten Stück - einer Passacaglia in d minor - führte Jonas Fischer die Zuhörer zurück ins 17. Jahrhundert.
Es handelt sich dabei um eines der berühmtesten Orgelwerke des dänisch-deutschen Komponisten Dietrich Buxtehude, welcher für Johann Sebastian Bach und viele weitere Musiker zum großen Vorbild wurde.
Im nächsten Block spielte Niklas Jahn für die Zuhörer, die in großer Zahl in die Pfarrkirche gekommen waren. Er ist 16 Jahre und wurde ebenfalls als ungewöhnlich junger Schüler am Kirchenmusikinstitut in Fulda aufgenommen. Auch er absolviert dort die C-Ausbildung, mittlerweile im 2. Studienjahr. In seinen jungen Jahren hat Niklas Jahn bereits große Erfolge errungen. So erreichte er im Jahr 2012 im Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" einen dritten Platz und wurde damit zum Bundespreisträger. Zuvor hatte er auf hessischer Landesebene den ersten Platz belegt.
Im Konzert spielte er zunächst zwei aus der Barockzeit stammende Präludien der Komponisten Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach. Es handelt sich dabei um Stücke, auf die gerne auch zur Eröffnung von Gottesdiensten zurückgegriffen wird. Beim dritten von ihm gespielten Stück handelte es sich nicht nur um ein etwas längeres, sondern vor allem um ein hochkompliziertes Orgelwerk von Max Reger. „Introduktion und Passacaglia in d-Moll ist ein recht romantisches Werk, das von Intervallen und Akkorden sowie dynamischen Aspekten geprägt ist.
Ein Musikwissenschaftler aus Marburg sagte einmal zu Niklas: „Um dieses Stück spielen zu können bräuchte man eigentlich 12 Finger und 3 Füße." Diese Aussage unterstreicht die Schwierigkeit, dieses Stück zu spielen. Umso beeindruckender war die erbrachte Leitung.
Im letzten Block begeisterte der ältere Bruder von Niklas, Marcel Jahn (18), der ebenfalls seit 2011 die C-Ausbildung am Kirchenmusikalischen Institut in Fulda macht, mit zwei weiteren tollen Orgelstücken. Auf ein barockes Präludium in h-Moll von Johann Sebastian Bach folgte die Darbietung der Ersten Sonate in d-Moll des französischen Komponisten Alexandre Guilmant.
Alle drei Organisten wurden für ihre beeindruckenden Leistungen mit mehreren lang anhaltenden Beifällen des Publikums belohnt. Im Namen der Kirchengemeinde Rommerz wurde den drei Organisten, die mit ihren Talenten auch einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der Gottesdienste leisten, ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.
Hohe Anerkennung bekommen die drei auch dafür, dass sie das Konzert zu Gunsten der Kirchengemeinde veranstalteten. Der hohe durch Geldspenden eingenommene Betrag wird der Finanzierung der Kirchenrenovierung zugutekommen.
Zum Ende der Veranstaltung gab Schulpfarrer Christian Schmitt, der früher einmal als Kaplan in Neuhof und Rommerz tätig gewesen war, einen kleinen geistlichen Impuls und den Segen Gottes.
© Mariae Himmelfahrt, Rommerz