Finanz- und Leistungsübersicht des Bistums Fulda - Stand 2014.
Nachdem die frühere Rommerzer Pfarrkirche aus dem Jahr 1865 zu klein geworden war, begannen nach dem 1. Weltkrieg zunächst Planungen für eine Erweiterung des alten Gotteshauses. Treibende Kraft war der damalige Pfarrer Andreas Führ.
Da es nicht möglich war, Gelände neben der alten Kirche zu erwerben, entschied sich die Kirchengemeinde für einen Neubau an anderer Stelle. In den Jahren 1926 und 1928 wurde hierfür eine Sammelaktion im Bistum Fulda durchgeführt. Insgesamt wurden etwa 80.000 Reichsmark gesammelt. Mithilfe dieses Grundkapitals wurde der Fuldaer Architekt Hermann Mahr mit der Planung einer neuen Kirche beauftragt.
Um den Kirchbau in Eigenleistung durchführen zu können, pachtete die Kirchengemeinde einen Steinbruch im Wald am Tromberg. Bereits bis Ende 1926 wurden dort 300 m³ Steine gebrochen. Diese wurden anschließend mit Fuhrwerken zum Bauplatz gebracht und per Hand gehauen.
Im Jahr 1928 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Ein in der heutigen Zeit unvorstellbares Maß an ehrenamtlichem Arbeitseinsatz und Zeitaufwand machte es möglich, in dieser wirtschaftlich äußerst schwierigen Zeit einen Kirchbau von solch beeindruckender Größe zu errichten.
Pfarrer Führ, der den Bau als treibende Kraft voran brachte, musste aus gesundheitlichen Gründen im Juni 1930 auf die Pfarrei verzichten.
In Pfarrer Führs Fußstapfen trat der neue Rommerzer Pfarrer Johannes Julius Braun, welcher den Kirchbau auch mit eigenen finanziellen Mitteln vorantrieb. Unter seiner Führung erhielt die Kirche unter anderem eine beeindruckende Innenausmalung durch den Fuldaer Maler Hugo Pfister. Auch vieles an sakraler Einrichtung wurde durch Pfarrer Braun angeschafft.
Im Dezember 1933 musste auch Pfarrer Braun auf die Pfarrei verzichten. Somit gab es einen weiteren Priesterwechsel während des Kirchbaus. Pfarrer Johannes Roßmann übernahm die Pfarrei und brachte den Bau des neuen Gotteshauses zu Ende.
Am 11. November 1934 erfolgte die Weihe der neuen Kirche. Das Allerheiligste wurde von der alten Kirche feierlich in die neue übertragen. Die erste Heilige Messe feierte Pfarrer i.R. Andreas Führ, der das größte Verdienst um den Kirchenbau hatte. Die feierliche Konsekration der Kirche erfolgte erst 38 Jahre später nach ihrer ersten Renovierung am 5. November 1972 durch Weihbischof Dr. Eduard Schick aus Fulda.
Im Jahre 1935 wurde noch der Turm hochgemauert, der vorher nur bis zum Dachansatz gebaut worden war. Eine Orgel erhielt die Kirche erst im Jahre 1955.
Mit einer feierlichen Vorabendmesse zum Christkönigsonntag wurde die 80. Geburtstagsfeier unserer Pfarrkirche eröffnet. Mit Weihrauch und Fahnen zogen Pfarrer Dr. Vonderau und die Messdienerschar bei feierlichen Orgelklängen (Niklas Jahn) in die Kirche ein.
Zur musikalischen Gestaltung der Messe trug der Gesangverein Harmonie Rommerz mit dem Traditionschor sowie der Stimmflut - beide unter Leitung von Niklas Jahn - bei.
Im Anschluss an die Messe waren alle herzlich eingeladen, das Jubiläum der Pfarrkirche mit Bratwürstchen, Glühwein und Heißen Engeln neben der Kirche zu feiern. Der Erlös dieser Veranstaltung kommt der Jubilarin selbst zu Gute: er fließt in den Topf der Kirchenrenovierung.
© Mariae Himmelfahrt, Rommerz