Dieses Gesangbuch mit dem Titel " Der nach dem SInne der katholischen Kirche singende Christ"
bricht mit der vorangegangenen Tradition fudischer Gesangbücher. Die Texte und Melodien
sind Neuschöpfungen im aufklärerischen Geiste, vornehmlich aus der Feder des Benedktiners
Augustin Erthel. Fürstabt Heinrich von Bibra wünscht sich, das der "Verstand die Lieder auch erfasse und das Herz mit der Stimme des Mundes übereinkommt. "
Viele der Lieder diese Buches gehören heute zum Innersten der fuldischen SIngetradion
(Bonifatiuslied), dennoch mußte das neue Buch und die Ablösung der alten Singpraxis
mit Zwangsmitteln durchgeführt werden. Ein Vergleich des alten Bonifatiusliedes
(Gl 893) mit der Neuschöpfung Erthels (GL 891) demonstriert den Umbruch von der
gregorianisch-modal gefärbten Tonalität mit ihr schrittweisen Melodieführung
zur klassischen Dreiklangsharmonik und großen Intervallsprüngen in der Melodie.
Das Diözesangesangbuch von 1778 erlebte zahlreiche Neuauflagen
In der Bibliothek des bischöfl. Priesterseminars befindet sich eine Ausgabe von 1805.
© Bistum Fulda