Wie man es auch nennt - die Hauptsache ist, wir sehen uns und können plaudern...
Im Jahre 723 kam Bonifatius hierher - vor 1.300 Jahren...
Unter diesem Titel lud der Pastoralverbund St. Brigida Schwalm-Eder-Fulda zu einem Vortrags- und Gesprächsabend am 18.02.2019 nach Gudensberg ein. Referentin des Abends war Ursula Hahmann. Sie ist Mitbegründerin und Mitglied der Gemeindeleitung bei Zeitfenster, einer Gemeindeneugründung aus dem Jahr 2010 in der Pfarrei Franziska von Aachen.
Die Idee zu dieser Gemeindeneugründung entstand auf der Suche danach, durch welche Formen und Angebote Kirche besonders auch für jene Menschen wieder ansprechend sein kann, die einmal einen Zugang zu ihr hatten, diesen aber verloren haben. Dabei war die Frage leitend, wie dies für und mit den Adressaten gelingen kann.
Ursula Hahmann stellte an dem Vortrags- und Gesprächsabend in Gudensberg ihren sowohl persönlichen Zugang zur Gemeindegründung als auch die ersten Schritte und Aktionen bis hin zu dem, wie sich Zeitfenster heute präsentiert, dar.
Besonders prägend sind die
monatlichen Gottesdienste am Freitagabend, die sich durch eine hochwertige
Ansprache, handgemachte Musik und die Möglichkeit zur Begegnung im Anschluss
auszeichnen. Aber auch durch anders hebt sich Zeitfenster von vielen klassischen
kirchlichen Angeboten ab: Angefangen vom Namen ohne „Sankt“ über das Symbol des
Raben, der die „Marke“ verdeutlicht, bis hin zu niederschwelligen Aktionen in
der Stadt, die eine breite Öffentlichkeit ansprechen. Zum heutigen Angebot ist
auf der Homepage von Zeitfenster zu lesen: „Heute feiern gut 250 Leute den
allmonatlichen Gottesdienst. Über 70 Menschen engagieren sich bei Zeitfenster,
um zu zeigen, wie das Evangelium für sie relevant werden kann: in den
Gottesdiensten, der Songwriters’ Church, im Breakfast-Club und bei der
Entwicklung anderer kreativer Ideen. Sie alle bilden Gemeinde, sie entwickeln
Kirche von den Menschen her und ihrer Sehnsucht nach Gott.“
Das sich dem Vortrag anschließende Gespräch zeigte, dass einiges, was anders ist, irritiert, aber auch zum Nachdenken anregt. Auch wenn sich die Möglichkeiten aus Aachen nicht einfach in unseren Pastoralverbund kopieren lassen, so ist doch deutlich geworden, dass gerade das kirchliche Angebot immer bunter werden darf und muss, um den verschiedenen Adressatengruppen gerecht zu werden. Dies gilt nicht nur für Aachen sondern auch hier für uns. So gab der Abend interessante Denkanstöße, wie Kirche neu und anders gedacht werden kann und wie neue Akzente gesetzt werden können.
Insgesamt machte der Abend Mut, auch Wege zu gehen, die vorher kirchlich noch nicht gegangen wurden, um so weiterhin und neu gemeinsam Kirche zu sein.
© St. Peter, Fritzlar