Wie man es auch nennt - die Hauptsache ist, wir sehen uns und können plaudern...
Im Jahre 723 kam Bonifatius hierher - vor 1.300 Jahren...
Zum 50. Kirchweihjubiläum der St.-Wigbert-Kirche durfte die katholische Kirchengemeinde in Wabern am 13. September 2009 den Hochwürdigsten Herrn Bischof Heinz Josef Algermissen aus Fulda zur gemeinsamen Feier eines Pontifikalamtes begrüßen. Begrüßt wurde er nicht nur durch die Hauptamtlichen und verantwortlichen Laien der Kirchengemeinde sowie die ca. 250 Gäste selbst, sondern auch im übertragenen Sinne von einer festlich geschmückten Kirche: Neben dem üblichen Fahnenschmuck und einem extra angefertigten Banner, das in luftiger Höhe zwischen zwei Bäumen vor dem Kirchplatz verspannt wurde, schmückte das sonst gerne als „schlichter Backsteinbau“ bezeichnete Gotteshaus - links und rechts des Portals - eine insgesamt 17 m lange Girlande. Diese wurde von Mitgliedern der Pfarrgemeinde unter tatkräftiger Unterstützung einer evangelischen Mitchristin in Handarbeit gefertigt. Eine solche Girlande zierte schon zur Weihe im Jahr 1959 die Kirche.
Bischof Heinz Josef Algermissen sprach in seiner Predigt zu Beginn von drei Wahrheiten zum Bau von Kirchen – im architektonischen und im geistlichen Sinn –, die für alle Generationen gelten:
„1. Der Eckstein und das Fundament, auf dem die Kirche erbaut ist, ist und bleibt Jesus Christus. […]
2. Jedes Gotteshaus wird außer dem Fundament immer auch tragende Teile haben müssen: Säulen und Pfeiler, ohne die der ganze Bau in sich zusammenstürzen würde. […]
3. Ein Letztes ist notwendig, um ein Gotteshaus zu vollenden. Es braucht die mittragenden Wände, braucht Fenster, Stuck und Farbe, braucht Tausende von Steinen und Teilen, die den Bau erst zum Gotteshaus werden lassen.
Jeder Stein, jeder Farbfleck, jede Scheibe,
jedes Holzstück, die fehlen und nicht an ihrem Platz ihre Funktion ausüben für
das Ganze, mindern und schwächen den Bau.
Das gilt auch für den Aufbau unserer Kirche. Die Aufgaben sind ganz
verschieden, jeder Einzelne hat seine eigene Aufgabe. Wir können Kirche nur
bauen, wenn jedes einzelne Glied sich bemüht, seine je eigene Aufgabe an seinem
Platz zu erfüllen und so seinen Teil zum Bau der ganzen Kirche beizutragen.
Jede und jeder hat eine besondere Gabe empfangen zugunsten der Kirche und der
Gemeinde am Ort.“
Das gilt auch für den Aufbau unserer Kirche. Die Aufgaben sind ganz verschieden, jeder Einzelne hat seine eigene Aufgabe. Wir können Kirche nur bauen, wenn jedes einzelne Glied sich bemüht, seine je eigene Aufgabe an seinem Platz zu erfüllen und so seinen Teil zum Bau der ganzen Kirche beizutragen. Jede und jeder hat eine besondere Gabe empfangen zugunsten der Kirche und der Gemeinde am Ort.“
Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Frau Christa Jüngst auf der Orgel und von dem von ihr geleiteten Bonifatius – Singkreis aus Ungedanken. Im Festakt, der sich unmittelbar an die hl. Messe in der Kirche anschloss hielt Dr. Günther Weber die Festrede. Er schloss mit den Worten: „Für unser Gotteshaus wünsche ich, dass es weiterhin für viele Menschen Ort des Gebets, der Begegnung mit Gott und der Geborgenheit bleiben möge und dass es als Ort, wo Eucharistie gefeiert wird, Kirche bleibt.“
Für die politische Gemeinde sprachen Bürgermeister Günter Jung und für die evangelische Kirchengemeinde Rainer Kumaus freundliche Grußworte. Annalena Winter auf der Querflöte und dem Fagott, Laura Bieber auf der Klarinette und Bass sowie Patrick Seitz auf dem Cello sorgten für die musikalische Begleitung.
Nach dem Festakt zog die versammelte Gemeinde zum Glockenturm aus, wo der H.H. Bischof unter Mithilfe des Küsters Erhard Gorek eine Spendertafel enthüllte. Auf Bronze verewigt sind auf der Tafel alle Spender zu lesen, die Geld für die fünf Glocken gegeben hatten, die erst ein Jahr zuvor in den Turm eingebaut und ihrer Bestimmung übergeben werden konnten. Zuvor war der auch bereits im Jahr 1959 fertiggestellte Turm 49 Jahre ohne Glocken gewesen. „Eine Kirche mit Glocken ist belebt“, sagte der Bischof. Wo man in der Vergangenheit eine Kirche tot machen wollte, habe man zuerst die Glocken abmontiert und für die Kriegsindustrie eingeschmolzen. Daher seien Glocken auch ein Zeichen der Freiheit und der Transzendenz des Gottesbezugs“ [1]. Danach wurde bei leider nicht gutem Wetter unter Mitgestaltung des katholischen Bläserchors aus Fritzlar das Pfarrfest gefeiert. Doch die, die an diesem historischen Tag den Feierlichkeiten beiwohnten, werden diesen immer in Erinnerung behalten.
[1] HNA Fritzlar-Homberg vom 15.09.2009, Bettina Mangold
Bild 1 Banner zum Kirchweihjubiläum
Bild 2 Bischof Heinz Josef Algermissen bei der Predigt, im Hintergrund sitzend Dechant Conrad o. praem.
Bild
3 Gruppenbild vor der Spendertafel v.l.n.r.:
Kaplan Simon Petrus o.praem., Bischof Heinz Josef Algermissen,
Dr.
Günther Weber (stellvertr. Vors. des Pfarrverwaltungsrates),
Roland Schippany (Sprecher des Pfarrgemeinderates)
© St. Peter, Fritzlar